Vor einem halben Jahr bin ich mit grossen Gedanken in die Mission #myessentialwardrobe gestartet.
Im Januar habe ich über meine ups and downs auf meinem Weg zu einer capsule wardrobe berichtet.
Als ich nun ein Resümee zu meiner gesamten Reise zog, war mein erstes Fazit:
mission failed!
Ich habe nämlich definitiv keine Garderobe, wie man sie so hübsch dargestellt auf Pinterest findet.
Eine Garderobe, bei der alles mit allem kombinierbar ist.
Also doch, im Grunde schon, ich habe einfach zwei Paar Hosen, die zu allen meinen Sweatern und Shirts tragbar sind.
Wenn ich aus dem Haus gehe, dann kaum mit farblich abgestimmten Schuhen, Schal, Gürtel und Schmuck.
Ich bin morgens bereits froh, wenn die Kids und ich einigermassen angezogen, einigermassen pünktlich an unseren diversen Zielorten eintreffen. Die Antwort ist: Leider Nein! Ich kann mit keiner Erfolgsstory zu einer perfekten capsule wardrobe auftrumpfen.
Und dennoch…
…finde ich, dass ich in den vergangenen sechs Monaten grosse Schritte gegangen bin.
Mein Stil: Design
Ich habe ein feineres Gespür entwickelt, was wirklich meins ist an Farben und Design.
Ich habe näher zu meinem Stil gefunden und Mut entwickelt, Schnitte so abzuändern, dass sie mir entsprechen.
Dieser Sweater hier war nach Fertigstellung quasi ein Kandidat für die Altkleidersammlung.
Der hohe sportlich, runde Halsabschluss war so gar nichts meins und ich fühlte mich sehr unwohl darin. Irgendwann kam mir die Idee den Ausschnitt abzuändern zu einem V-Ausschnitt. Als Pünktchen auf dem i habe ich dann anstelle eines Bündchens ein Spitzenband zur Versäuberung des Ausschnitts verwendet.
Kleine Veränderung – grosse Wirkung! Nun liebe ich meinen Sloane Sweater!
Mein Stil: Farben und Muster
Ich bin mich ja immer wieder am selber bemitleiden, weil ich ja so wenig Zeit zum Nähen habe. Wenn ich aber in den Schrank gucke, dann hängen da etliche Teile, die in den vergangenen sechs Monaten entstanden sind. Zuvor hatte ich kaum Oberteile, die wintertauglich waren. Ein Grossteil der Sweater ist diesen Winter entstanden und bei jedem kann ich sagen: I like!
Meine Farb-Palette ist nicht riesig. Sie enthält Weiss, Grau, Rosa, Beere, Marine und Schwarz.
Doch diese Farben sind genau meins. In mir gibt es jedoch eine kleine Stimme, die befürchtet, dass diese „Eintönigkeit“ gleichzusetzen ist mit Langweilig. Doch ich habe mir #12colorsofhandmadefashion als persönliche Herausforderung genommen fremdes „Farb“-Terrain zu beschreiten.
Als ich zu nähen begonnen habe, war ich noch ziemlich wild unterwegs. Inzwischen bin ich bei Uni angelangt. Diese farbliche Ruhe empfinde ich als Wohltat. Dennoch trage ich keine absolute Basic-Teile. Jedes Kleidungsstück muss für mich einen Blickfang haben: Eine spannende Stoffstruktur, eine interessante Schnittführung oder eine ungewöhnliche Materialwahl.
Bei den Blusen war ich farblich etwas mutiger: Hier habe ich zu kleingemusterten Stoffen gegriffen.
Ich habe mir im Herbst ja vorgenommen 2-3 Blusen zu nähen. Dieses Ziel habe ich bei weitem getoppt: Abgesehen von der dritten un fünften sind alle Blusen memade.
Auf der Liste standen auch eins bis zwei Kleider.
Diesen Punkt konnte ich ebenfalls abhacken:
Neben dem blauen Streifenkleid, sind zwei chice Kleider mit Gold-Akzenten entstanden.
Für den Winter mochte ich im Speziellen die Sweat-Kleider rechts.
So schön Kleider auch sind, meist trage ich meine Elasti-Girl Uniform: Graue Jeans mit blauem Sweater.
Jaa, das ist nicht spannend. Aber ich kann damit alle meine sieben Arme ausfahren, um gleichzeitig den Kindern beim Anziehen zu helfen, Müsli zuzubereiten, Haare zu flechten, Znüni einzupacken, Wimperntusche aufzutragen und Tränen abzuwischen.
In diesem Elasti-Girl-Tenue fühle ich mich rundum wohl.
Vielleicht komme ich ja in zehn Jahren zum Punkt, an dem ich mit farblich abgestimmten Schuhen, Gürteln, Schal und Ohrringen das Haus verlasse. Bis dahin übe ich mich in heiterer Gelassenheit und gehe in närrischer oder näherischer Freiheit stilistisch meinen eigenen Weg.
Wenn ihr euch ins Thema myessential wardrobe noch weiter vertiefen möchtet, müsst ihr unbedingt bei Sindy (meingewissesetwas), Marina (metterlink), Steffi (Herzekleid), Elke (Ellepuls) und Lena (fantantisch) vorbeischauen!
Seid lieb gegrüsst
- Schnitt: Sloane Sweater von Named
- Stoff: Seemannssweat
- linked with: RUMS
Mir gehts mit dem Sloane Sweater Ausschnitt wie dir – zu sportlich. Aber die Idee mit dem V-Ausschnitt und dem Spitzenband funktioniert super! Tolle Inspiration, und das werd ich jetzt vielleicht auch mal probieren!
Also, ich finde es so "unperfekt", ohne komplett durchgestylt mit passenden Accessoires etc. VIEL VIEL schöner, echter, authentischer! Wie schön, dass Du jetzt noch besser weißt, was zu Dir passt – der geänderte Ausschnitt am Pulli ist ein tolles Beispiel – so passt er wunderbar zu Dir!
Ganz liebe Grüße,
Steffi
P.S.: Ich habe fast dasselbe "Elasti-girl"-Outfit :-), und im Alltag passt das einfach super
Liebe Eveline,
ich glaube der Begriff "Capsule Wardrobe" wurde in letzter Zeit etwas überstrapaziert. Für mich heißt das nicht zwingend, dass ALLE Teile untereinander kombinierbar sind. Sondern eher, dass die eigene Garderobe reduziert ist und einen starken Wiedererkennungswert hat. Und letzteres trifft bei dir auf jeden Fall zu, von daher: Mission accomplished! Und das für mich schönste an dieser – ich nenn' es mal Bewegung – ist eben, dass man seine Uniform tagein tagaus tragen darf ohne dafür verachtende Blicke ernten zu müssen nach dem Motto: "Ja hat die Eveline denn nur den einen blauen Sweater im Schrank" 😉
So, ich geh mir dann mal den Sloane Sweater holen…
Liebste Grüße,
Ivonne
Also von aussen betrachtet, bist Du angekommen. Gefällt mir Sehr, ist harmonisch und ich erkenne Deinen Stil.